Liste der Chromosomen » Chromosom 16
Wie findet man die fossilen Gene? Man kann sie in unserem Genom aufspüren, indem man unsere DNA mit der DNA einer nicht zu nah verwandten Art, z. B. der Maus, vergleicht. Die einfache Regel lautet: Wenn ein gemeinsames Gen bei Mäusen aktiv ist, sich aber kein Hinweis auf seine Aktivität beim Menschen findet, dann muss es sich um ein fossiles Gen der Menschen handeln. Auf diese Weise konnte gezeigt werden, dass die große Mehrheit der Gene, die bei Säugetieren an der Wahrnehmung von Pheromonen beteiligt sind, beim Menschen inaktiv sind.
Diese Gene sind Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit, in der unsere Vorfahren chemische Botschaften für die Kommunikation nutzten – so wie es viele Tiere noch heute tun.
Sind wir unempfindlich auf Pheromone geworden? Nein. Wir schütten Pheromone nicht nur aus – in verschiedenen Sekreten und im Speichel – sondern reagieren auch auf sie. Aber wie nehmen wir sie wahr? In unserer Nase besitzen wir die Überreste eines winzigen Organs, das bei vielen Tieren der Sitz der Wahrnehmung ist. Allerdings erscheint dieses beim Menschen inaktiv. Ein ungelöstes Geheimnis.
Die bekannteste Wirkung von Pheromonen beim Menschen ist die Synchronisierung der Menstruationszyklen von Frauen, die zusammenleben. Pheromone beeinflussen auch unsere sozialen Beziehungen. So sind sie wichtig für die Ausbildung der ersten Bindungen zwischen Mutter und Neugeborenem und regen den Appetit des Säuglings beim Stillen an.
Bioinformatik – Experte: Die Pheromonrezeptoren in UniProtKB/Swiss-Prot
Protein Spotlight: No one nose
Corresponding protein in UniProtKB/Swiss-Prot
Chromosom 8: Wie wär’s mit einer Orange?
Chromosom 19: VN1R1/VN1R2/VN1R4