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Die Grenzen der Bioinformatik

Was die Bioinformatik nicht vorhersagen kann …

Lange Zeit glaubte man, ein Gen sei der Ursprung für genau ein Protein. Experimente zeigten aber, dass ein Gen durchaus für mehrere Proteine kodieren kann. Dies ist eines der Phänomene, mit denen die Bioinformatik bei ihren Voraussagen zu kämpfen hat. Die Natur beweist uns immer wieder, dass sie komplexer ist, als wir es uns vorzustellen vermögen…

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Ghrelin und Obestatin

Genau das ist der Fall für das Gen der zwei kleinen Proteine Ghrelin und Obestatin. Kein Computerprogramm konnte vorhersagen, dass es sich hierbei um zwei eigenständige Proteine handelte. Während die bioinformatische Analyse nur ein Protein anzeigte, wurde im Labor nachgewiesen, dass dieses zunächst inaktive Protein in zwei kleinere Proteine zerlegt wird, die durch diese Zerlegung aktiviert werden.

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Slide 3 – SF
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Slide 4 – SF
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Eine Frage des Appetits

Ghrelin und Obestatin sind an der Regulierung unseres Appetits beteiligt. Ghrelin signalisiert uns, dass wir Hunger haben, Obestatin dagegen sagt uns, dass wir satt sind. Beide Gefühle sind für uns so selbstverständlich, dass wir sie für normal halten. Für unseren Körper ist es allerdings wichtig, zwischen ‚hungrig‘ und ’satt‘ unterscheiden zu können.

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Wenn der Appetit entgleist …

Wenn aus irgendeinem Grund das Gleichgewicht zwischen Ghrelin und Obestatin gestört wird, neigt unser Körper entweder zu Fettleibigkeit oder zu Magersucht. Allerdings wird unser Hunger- und Sättigungsgefühl nicht allein durch diese Proteine beherrscht; auch Emotionen und unsere Essgewohnheiten tragen zur Regulierung bei. Es ist ein sehr ausgeklügeltes System, das von vielen Faktoren beeinflusst wird: physiologischen, psychologischen und kulturellen.

Eine der ersten Beschreibungen von Fettleibigkeit und die Idee, sie chirurgisch zu behandeln, stammen aus dem 3. Jahrhundert n.Chr.

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